Den Vorsätzen, den guten, alten, denen bleiben wir stets treu, wir woll'n sie gerne behalten, sie sind ja noch wie neu.
(Unbekannt)
... dem Sprichwort nach mit guten Vorsätzen gepflastert ist, so verbauen die Entschuldigungen den Weg zum Himmel.
(Helene Gräfin von Waldersee, 1850-1917, geb. von Wilamowitz-Möllendorff)
Neujahr steht vor der Tür und die meisten Menschen nehmen sich für das kommende Jahr etwas vor. Gute Vorsätze wie: Gesünder Essen, mehr Sport treiben, weniger Rauchen, mehr Zeit für Freunde und Familie, weniger Stress und abnehmen, gehören zur Bestenliste.
Zu Jahresbeginn werden voller Tatendrang Vorsätze aller Art gefasst und jedes Jahr werden 90% der Menschen nicht erreichen, was sie sich vorgenommen haben.
Weshalb ist das so und wie schaffen wir es, unsere Ziele zu erreichen?
Verschiedene Gründe können beteiligt sein, dass wir mit unseren Vorsätzen scheitern. Sicher sind diejenigen Vorsätze, die wir uns im Allgemeinen nehmen nie wirklich dringend, heisst, nicht gerade lebenswichtig:
Es ist nicht zwingend nötig die Ernährung umzustellen, aber es
wäre gut für meine Gesundheit.
Dem Vorsatz mehr Wert geben
Geben wir einem Vorsatz, einem Ziel, welches wir erreichen möchten, mehr Gewicht, mehr Wert, dann wird es uns ziehen und das Anfangen fällt leichter.
Ziele können erstrebenswert sein, aber nicht in die Zeit passen. Wenn wir uns gerade in einer schwierigen Lebenssituation befinden, die viel Kraft fordert, wir geschwächt sind oder viel Stress haben, macht es wenig Sinn, sich zusätzlich mit banalen Vorsätzen zu belasten.
Zum Beispiel während einer Trauerphase, oder wenn wir krank sind, gesundheitlich angeschlagen oder bei der Arbeit viel um die Ohren haben. Besser ist es jetzt, die Kraft für Wesentliches einzusetzen.
Vorsätze besser in eine Zeit verlagern, wo wir frei sind und Kraft zur Verfügung steht. Vorsätze müssen nicht zwingend an Neujahr gefasst werden. Oft gelingen sie in der warmen Jahreszeit leichter. Gerade, wenn es um Ernährungsthemen geht.
Damit wir unsere Ziele erfolgreich umsetzen können, tun wir gut daran, uns zuerst Gedanken darüber zu machen, welche Ziele für uns realistisch und messbar sind. Ziele in Vorsätze einbauen.
Wie viele reduzierte Kilos sind zum Beispiel in einem oder in zwei Monaten, in einem halben oder in einem Jahr realistisch?
Ziele wollen wir nicht nur nach vorne im Auge behalten, sondern auch rückwärts. Das heisst, wir haben ein Fernziel, das wir am besten in kleinere Nahziele aufteilen und über die wir eine Art Protokoll führen.
Ist eine Etappe erreicht, können wir zurückblicken auf das, was wir bereits geschafft haben. Solche Erfolgserlebnisse sind wichtig, weil sie uns motivieren weiterzumachen, weil sie uns zeigen, dass wir an uns glauben können. Das schenkt Vertrauen und Zuversicht.
Positiv formulierte Ziele wirken stärker, motivierender.
Beispiele:
Ich darf nicht mehr so ungesund essen - können wir zum Beispiel umformulieren in: Ich möchte mich gesünder ernähren.
Noch konkreter können wir sagen:
Ich esse jeden Tag zwei Portionen Gemüse oder
wenn es drei Uhr ist, esse ich eine Banane.
Statt ich möchte mehr Sport treiben konkretisieren wir:
Ich gehe Dienstag und Freitag ins Fitness-Studio (oder Schwimmen, Radfahren, Joggen..., je nach Vorliebe).
Statt: ich möchte mich mehr um Freunde kümmern sagen wir:
Einmal die Woche gehe ich mit Robert kegeln oder einmal die Woche treffe ich mich mit Hanne zum Kaffeeklatsch.
Wie konkreter und präziser wir in der Formulierung unserer Ziele sind, wie besser geben sie Orientierung und wie weniger können uns Ausreden einfallen.
Oder was denken Sie, haben diese Vorsätze eine Chance?
Wir sehen, wie wichtig die Sprache ist. Was wir denken, hat eine ebenso grosse Bedeutung wie das Formulieren des Gedachten. Die Art der Formulierung wirkt sich auf die Entscheidung sowie die mögliche Durchsetzung von Vorsätzen aus. Unterstreichen oder verstärken können wir Gedanken und Wünsche noch damit, dass wir sie aufschreiben. Damit lässt es sich leichter anfangen und weitermachen.
Überhaupt ist aufschreiben ganz wichtig, weil wir uns damit das Vorgenommene immer wieder präsent halten. Das, was wir erreichen möchten. Was habe ich mir eigentlich letzten Monat vorgenommen? Was habe ich davon umgesetzt, was nicht und wenn ja, warum nicht?
Die intensive Beschäftigung mit dem Thema, mit den Vorsätzen geben ihnen eine grössere Bedeutung. Es ist jetzt gerade wichtig, und das wiederum erleichtert die Umsetzung.
Das Umsetzen von Vorsätzen gelingt Menschen, die sich selbst gut motivieren können, als diejenigen, die damit Mühe haben und vermehrt Anregungen von aussen benötigen.
Es macht durchaus Sinn, wenn wir uns in der Vorbereitung einige Gedanken machen, um herauszufinden, durch welche Faktoren wir am besten motiviert werden.
Brauchen wir zum Beispiel Unterstützung oder Feedback von Anderen, oder gehören wir zu denjenigen Menschen, die durch Belohnung oder kleine Bestrafungen besser motiviert werden? Brauchen wir ein Konzept, einen gut ausgetüftelten Plan, um den Faden nicht zu verlieren oder für Misserfolge gewappnet zu sein?
Treiben wir lieber allein Sport oder in der Gruppe?
Vorsätze sammeln und aufschreiben
Prioritäten setzen
Motivationsgründe aufschreiben
Etappenziele einplanen
Sich Belohnungen gönnen
Gut organisieren → Tagebuch führen
Rückschläge mit einplanen
Sich nicht zu viel vornehmen, realistisch bleiben
Ziele klar formulieren
Hindernisse vorstellen und schon vorher Lösungen überlegen
Besser nur einen einzigen oder nur wenige Vorsätze fassen, die dafür realistisch und auf ein Ziel ausgerichtet sind und die aus eigener Motivation heraus in Angriff genommen werden.
Sich die Frage stellen, weshalb möchte ich dieses oder jenes erreichen? Möchte ich Lob, Anerkennung, Aufmerksamkeit. Tue ich es nur, um anderen zu gefallen?
Das Ziel immer wieder visualisieren. Sich vorstellen, wie angenehm es sich anfühlt, wenn es erreicht ist.
Sich etwas Gutes tun. Dinge tun, die Freude machen.
Ich gebe es zu, ich mache gerne Pläne und ab und an nehme ich mir sogar so banale Dinge vor wie abnehmen und mehr bewegen. Allerdings werfe ich meine Pläne ebenso schnell wieder über Bord, wie ich sie aufgestellt habe.
Und ich gebe auch zu, ich mag Schokolade und Plätzchen. Diese am liebsten auch noch mit Schokolade. Und ich trinke gerne und viel Milch. Alles sehr fettlastig. Mit Fitness und Sport ist es auch schon länger her und wenn, tue ich nur etwas, wenn es irgendwo zwickt und weh tut. Gymnastik für den Rücken zum Beispiel. Daneben sitze ich sehr viel am PC, arbeite auch noch zu Hause, wo der Kühlschrank in der Nähe ist und meine Hobbys finden auch noch im Sitzen statt.
Kommt Ihnen das bekannt vor?
Was schliessen wir daraus? Übergewicht vorprogrammiert. Das könnte sein, wenn ich nicht ein paar Tricks anwende. Diese verrate ich Ihnen gerne:
Zum Arbeiten knabbere ich ganz gerne und nehme Süssigkeiten mit an den Pc. Allerdings erlaube ich mir jetzt nur noch einen Keks. So muss ich jedes Mal aufstehen, wenn ich mehr will. Das liegt bei der vielen Arbeit aber selten drin, und so vergesse ich es häufig. Mit der Milch habe ich einen Kompromiss geschlossen, ich kaufe nur noch teilentrahmte Milch vom Bio-Bauern. Diese kann ich zu Fuss im Laden um die Ecke kaufen.
Auch benutze ich den Staubsauger seltener und putze den Boden von Hand. Besen und so. Falls im Zeitalter von Robotern noch jemand weiss, was das ist. Damit verschaffe ich mir zusätzlich Bewegung und ich spare erst noch Geld, weil der Stromverbrauch sich minimiert. Alles viel umweltfreundlicher. Auch der Handrasenmäher macht diesbezüglich viel her. Kein Benzin, kein Strom, dafür eigene Kraft einsetzen.
Sich Gedanken über die vielen technischen Hilfsmittel machen, die wir in Haus und Garten benutzen, ist eine gute Sache. In Bezug auf die körperliche Bewegung, die sie uns abnehmen und auf die Belastung der Umwelt. Und bedenkt man noch den ganzen Besorgungs- und Entsorgungswahn, gibt es unter dem Strich nicht viel Positives.
Vorsätze können auch heissen: ich möchte mehr für den Umweltschutz, den Klimawandel tun. Mit obigem Beispiel habe ich schon mal zwei Fliegen mit einer Klatsche geschlagen. Ich bewege mich mehr, benutze folglich eigene Energien und durch weniger Technik, Plastik etc., verbrauche ich weniger externe.
Dies ein paar Anregungen zu kleinen Vorsätzen mit grosser Wirkung oder, wie man den Gewohnheiten, die an die Hüften gehen, ein Schnippchen schlagen kann.
(© Artikel von Marie A.H., 6. Nov. 2020)
S P R U C H - Z I T A T
Frage nicht mehr nach dem Wert des Lebens, sondern nach dem Werte, den du deinem Leben geben kannst!
(Bô Yin Râ, 1876-1943, deutscher Schriftsteller, Maler)
(© M.B. Hermann)
© Bild menschen-und-leben.net, darf ausgedruckt und privat (nicht im Internet und nicht kommerziell) kostenlos verwendet werden.
Wer werden will, was er sein sollte, der muss lassen, was er jetzt ist.
(Meister Eckhart, 1260-1327, deutscher Mystiker und Provinzial der Dominikaner)
Eine Chance packen, heisst Gegenwärtigkeit leben, die ohne Frage auskommt, ob es morgen auch noch gut ist.
(© Monika Minder)
Frag nicht, was das Leben dir gibt, frag, was du gibst.
(Alfred Adler, 1870-1937, österreichischer Arzt)
DER WUNSCH IST DER VATER DER HOFFNUNG.
(Marie von Ebner-Eschenbach, 1830-1916, österreichische Schriftstellerin, Dichterin)
Mit einem vollen Jahr im Rücken ins neue leere gleiten, aus den Ressourcen schöpfen und aus dem Wenigen viel machen, weil anfangen in kleinen Schritten beginnt.
(© Beat Jan)
Eine Angewohnheit kann man nicht aus dem Fenster werfen. Man muss sie die Treppe hinunterboxen, Stufe für Stufe.
(Mark Twain, 1835-1910, US-amerikanischer Schriftsteller)
In deiner Sehnsucht findest du die Kraft für einen Anfang.
(© Monika Minder)
Alle guten Vorsätze haben etwas Verhängnisvolles: Sie werden zu früh gefasst.
(Oscar Wilde, 1854-1900, irischer Schriftsteller)
Um andere für einen Narr'n zu halten, braucht man nix als Leut', die einem an Dummheit übertreffen; um aber mit Vorsatz sich selbst für ein' Narr'n zu halten, muss man sich selbst an Gescheitheit übertreffen.
(Johann Nepomuk Nestroy, 1801-1862, österreichischer Schauspieler, Dramatiker und Bühnenautor)
GELEBTES DENKEN IST DAS WERTVOLLSTE.
(© Monika Minder)
Ich hatte unbedingt nichts für mich als einen eingewurzelten Vorsatz, einen in mir selbst unwiderruflichen Ausspruch: Ich will's; – einen durch keine Erfahrung erschütterten Glauben: Ich kann's – und ein namenloses, in mir lebendes Gefühl: Ich soll's. Ich wollte, glaubte, tat, – und es gelang.
(Johann Heinrich Pestalozzi, 1746-1827, schweizer Pädagoge und Sozialreformer)
Habe Mut zu dir selbst und such deinen eigenen Weg.
(Janusz Korczak, 1878-1942, polnischer Arzt)
Nicht warten bis die beste Zeit kommt, sondern die jetzige zur besten machen.
(© Monika Minder)
Jeder Mensch besitzt alle Talente, doch nur die hervorragendsten soll er ausbilden. Hier liegt aber der Grund, weshalb so viele hartnäckig ein unerreichbares Ziel verfolgen: sie haben das Gefühl, nicht ganz auf dem falschen Wege zu sein.
(Friedrich Hebbel, 1813-1863, deutscher Dichter, Dramatiker)
GEDANKEN SIND NICHT TATEN; VORSÄTZE NUR GEDANKEN.
(William Shakespeare, 1564-1616), englischer Dichter, Dramatiker, Schauspieler und Theaterleiter)
Alles kommt zuletzt darauf an, wo der eigentliche Ernst des Menschen liegt. Bei fast allen liegt er ausschliesslich im eigenen Wohl und dem der Ihrigen; daher sie dies und nichts anderes zu fördern im Stande sind; weil eben kein Vorsatz, keine willkürliche und absichtliche Anstrengung, den wahren, tiefen, eigentlichen Ernst verleiht, oder ersetzt, oder richtiger verlegt.
(Arthur Schopenhauer, 1788-1860, deutscher Philosoph)
Mensch Anfangen Beginnen Depressionen Leben Neuanfang Interview mit Psychotherapeut Mensch gegen Natur Sprüche Zitate Der Mensch Tucholsky Neurodermitis Abnehmen Philosophen Philosophinnen Vorsätze Studie Minderwertigkeit Organe Neujahr Vorsokratiker-Die Frage nach dem Grund
Wissenswertes und informatives über Vorsätze, Ichqualität, Motivation.
Definition, Geschichte, Motivation und mentale Zustände, Quellen, Varianten, Wissenswertes und Informatives zur Motivation.
Gute Gedichte, Zitate und Gedanken zu den Themen Zuversicht, Hoffnung, Vertrauen, Zukunft.
Gedanken über Vorsätze mit schönen Gedichten, Sprüchen und Zitaten.