AN DER ZUKUNFT BAUEN, HEISST WACHSEIN FÜR DIE GEGENWART.
(© Anna-Lena Mil)
... Vergangenheit respektiert, übernimmt die volle Verantwortung für sein Hier-und-Jetzt.
(© Michael Depner, Wuppertal)
Oftmals werden schwierige Ereignisse, die wir schon meinten hinter uns gelassen zu haben, gerade in der Übergangsphase von altem und neuem Jahr wieder lebendig. Emotionen suchen sich ihren Raum.
Besonders, wenn wir einen lieben Menschen, ein Haustier oder eine liebgewonnene Umgebung loslassen mussten, kann es sein, dass wir den Schmerz und die Trauer nochmals sehr intensiv durchleben. Wir spüren die Endgültigkeit, die uns mit dem Ende des Jahres sehr stark ins Bewusstsein tritt.
Das Traurigsein zulassen, hilft verarbeiten und ist ein Schritt in die neue Richtung. Ein Entwicklungsschritt, der schmerzhaft ist, aber auch befreiend. Durchschreiten, annehmen, wieder loslassen... Irgendwann wachsen wir in die Antwort hinein, wie Rilke sagte und Neues kann und darf entstehen. Den Rhythmus bestimmen wir selber.
Das Neujahr mit seinem neuen Tag, mit seinem frischen Morgen bietet uns die Möglichkeit eines Neuanfangs. Egal wie gross oder klein dieser ist, wir können ihn genau nach unseren Vorstellungen, nach unseren ureigenen Bedürfnissen selber gestalten. Welche Freiheit!
In der Altjahrswoche dürfen wir uns durchaus etwas Zeit nehmen für uns selber. Es kann hilfreich sein, über das alte Jahr zu reflektieren und uns in Fantasien und Träumereien über das neue Jahr fallen zu lassen.
Sich die Zeit nehmen und dieses "Dazwischen" bewusst gestalten ist ein wunderbares Ritual, das befreit und stärkt, das öffnet und Mut macht.
In der Altjahrswoche nehme ich mir jeweils ein bis zwei Tage Zeit und lasse das alte Jahr noch einmal Revue passieren. Gedanken und Gefühle, die aufkommen, lasse ich zu und schreibe sie auf. Am zweiten Tag räume ich Schränke auf, entsorge Klamotten, putze, wasche und löse mich allgemein von altem und neuem Krempel.
In der Regel verschenke ich alles im Bekannten- und Freundeskreis oder gebe die Sachen an eine Hilfsorganisation.
Die nächsten ein bis zwei Tage nehme ich mir Zeit und träume vom Kommenden. Ich mache mir Gedanken und Notizen über Wünsche und Ziele, über Möglichkeiten und all das, was ich ändern möchte und über das, was so bleiben darf, wie es ist, weil es gut ist, weil es sich bewährt hat. Die Weihnachtszeit schenkt uns die Möglichkeit über das, was Licht werden möchte nachzudenken.
Manchmal ist es Zeit, etwas oder jemanden loszulassen, weil wir uns nicht mehr wohl fühlen, weil wir krank werden, weil es nicht mehr passt, weil es uns den Atem nimmt, weil wir aus einer Rolle aussteigen möchten...
Wir dürfen uns eingestehen, dass wir das ein oder andere nicht mehr lieben und Abhängigkeiten und Gewohnheiten kein Ersatz für Liebe sind. Vielleicht passen die Freunde nicht mehr, der Partner, die Freizeitbeschäftigungen oder die Arbeit erfüllt nicht mehr. Manchmal stehen alte Konflikte im Raum, die wir über das Jahr hinweg aufgeschoben oder verdrängt haben. Gefühle und Emotionen, die nach Ausdruck drängen.
Möchten wir entspannter ins neue Jahr gehen, ist es hilfreich die Dinge beim Namen zu nennen. Ein Gespräch erledigen, sich Luft verschaffen, etwas bereinigen.
Das neue Jahr lässt sich leichter umarmen, wenn wir das ein und andere erledigt haben, aber auch damit, dass wir es ruhen lassen und annehmen, wie es jetzt gerade ist. Unter Druck setzen mit Vorsätzen wirkt kontraproduktiv. Das Leben müssen wir nicht innert weniger Tage umstrukturieren. Meistens reicht es, wenn wir uns bewusst machen, was wir im Laufe des neuen Jahres verändern möchten. Welche Wünsche und Bedürfnisse mehr Beachtung und Raum brauchen, welche Fragen zu beantworten sind. Denn schliesslich steht wieder ein ganzes Jahr vor uns, das uns Zeit für Entwicklung schenkt. Und das ist doch etwas Wunderbares.
Für viele Menschen ist Neujahr ein guter Zeitpunkt, um Vorsätze zu fassen und sie auch anzugehen. Manche Vorsätze überleben sogar den ersten Monat, viele jedoch scheitern bereits am Tag danach und nur wenige werden wirklich konsequent durchgezogen.
Das mit den Vorsätzen ist also leichter vorgenommen als umgesetzt. Vorsätze sind ja auch etwas ganz fieses. Warum? Weil sie in der Regel nicht lebensnotwendig sind.
Will man ein Ziel erreichen, muss dieses Ziel so stark sein, dass wir uns von ihm ziehen lassen. Oder anders gesagt, man muss richtig Bock haben darauf:
"Anfangen ist leicht, durchziehen schwer, Ziel erreichen unmöglich. Fazit: Ziele müssen krass Bock machen, wie die Blüten am Baum, die unbedingt zur Frucht werden wollen."
(© Jo M. Wysser)
Ich bin kein Fan von Listen jeglicher Art. Mache ich mal eine, wird sie schon am anderen Tag über Bord geworfen. Das ist wie mit den Vorsätzen. Da geht es mir wie den meisten Menschen. Wahrscheinlich geht es uns einfach zu gut. Wir müssen ja nicht, wir leben ewig. So in etwa.
Neulich las ich dann die Geschichte von Martin Inderbitzin, der nach der Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs sein Leben umkrempelte. Konfrontiert mit seiner Endlichkeit erstellte er eine sogenannte Bucket-list, eine Liste mit Dingen, die man noch nie gemacht hat, aber in seinem Leben gerne noch machen möchte. Drei Monate nach der ersten Chemotherapie schaffte er den ersten Triathlon, er heiratete, machte eine Weltreise..., gibt heute Workshops.
Zugegeben, das sind nicht unbedingt Dinge, die ich noch machen möchte, aber es zeigt sehr schön auf, das fast alles möglich ist. So eine Bucket-list in der Altjahrswoche erstellen, warum nicht. Wir brauchen nicht zu warten, bis wir durch einen Schicksalsschlag "gestossen" werden.
(© Artikel von Beat Jan, 2012)
Ein Jahr ist nichts, wenn man's verputzt,
ein Jahr ist viel, wenn man es nutzt.
Ein Jahr ist nichts; wenn man's verflacht;
ein Jahr war viel, wenn man es ganz durchdacht.
Ein Jahr war viel, wenn man es ganz gelebt;
in eigenem Sinn genossen und gestrebt.
Das Jahr war nichts, bei aller Freude tot,
das uns im Innern nicht ein Neues bot.
Das Jahr war viel, in allem Leide reich,
das uns getroffen mit des Geistes Streich.
Ein leeres Jahr war kurz, ein volles lang:
nur nach dem Vollen mißt des Lebens Gang,
ein leeres Jahr ist Wahn, ein volles wahr.
Sei jedem voll dies gute, neue Jahr.
(Hanns Freiherr von Gumppenberg, 1866-1928, deutscher Dichter, Übersetzer, Kabarettist)
© Bild menschen-und-leben.net, darf ausgedruckt und privat (nicht im Internet und nicht kommerziell) kostenlos verwendet werden.
Was ihr greift, greift fest – mit leichter Hand, willig zum Loslassen in der Stunde des Abschieds.
(Emil Gött, 1864-1908)
Weil wir Geduld brauchen für das Neue, damit Flügel nicht brechen.
(© Monika Minder)
Es gibt ein Bleiben im Gehen, ein Gewinnen im Verlieren, im Ende einen Neuanfang.
(Sprichwort aus Japan)
Und plötzlich weisst du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen, und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen.
(Meister Eckhart, 1260-1328, deutscher Theologe, Philosoph)
Neu anfangen fällt uns leichter, wenn wir Altes im Guten loslassen.
(© Monika Minder)
Mit einem Bündel voller Zuversicht nehmen wir das Heute in die Hand und gestalten die Zukunft.
(© Hanna Schnyders)
Wo die reinen Quellen rinnen,
ist das ew’ge Neubeginnen!
Unsre Tage sind verloren,
wenn wir nicht wie neugeboren
alte Vorurteile lassen,
höhere Entschlüsse fassen,
neuen Weg zu Menschen finden,
enger uns mit Gott verbinden,
andre zu der Quelle führen,
bis auch sie den Aufschwung spüren
und das Wasser weiterreichen …
Solches Glück ist ohnegleichen,
eint den Himmel mit der Erde,
mit dem Schöpferwort ”Es werde!”
Wo die reinen Quellen rinnen,
ist das ew’ge Neubeginnen!
(Ephides)
Die Zukunft gehört noch mehr dem Herzen als dem Geist. Lieben ist das Einzige, womit sich die Ewigkeit befassen, das sie ausfüllen kann. Das Unendliche bedarf des Unerschöpflichen.
(Victor Hugo, 1802-1885, französischer Schriftsteller)
Eine Chance packen, heisst Gegenwärtigkeit leben, die ohne Frage auskommt, ob es morgen auch noch gut ist.
(© Monika Minder)
Im Winter, wenn sich die Natur zur Ruhe legt, lernen wir mit ihr die Geduld, und gehen voller Hoffnung einem neuen Frühling entgegen.
(© H.S. Sam)
Der heutige Morgen fing so strahlend an, nun wird ein grauer Tag daraus; aber zuerst war ein Glänzen wie von einem ganz neuen, nie gebrauchten Jahr. Und die Nacht war eine helle, ferne, die über viel mehr als nur über der Erde zu ruhen schien; man fühlte, dass sie über Meeren lag und weit drüber hinaus über dem Raum, über sich selbst, über Sternen, die ihren Sternen entgegensahen aus unendlicher Tiefe. Das alles war in ihr gespiegelt und von ihr über die Erde gehalten und schon kaum mehr gehalten: denn es war wie ein beständiges überfliessen von Himmeln .... Ich war wieder zu meinem kleinen Hause zurückgegangen und stand oben auf seinem Dach und wollte in dem allem ein gutes Ende sehen und einen guten Anfang in mir finden. Und nun wollen wir glauben an ein langes Jahr, das uns ge- geben ist, neu, unberührt, voll nie gewesener Dinge, voll nie getaner Arbeit, voll Aufgabe, Anspruch und Zumutung; und wollen sehen, dass wirs nehmen lernen, ohne allzuviel fallen zu lassen von dem, was es zu vergeben hat, an die, die Not- wendiges, Ernstes und Grosses von ihm verlangen.
(Rainer Maria Rilke, 1875-1926, österreichischer Schrifsteller, Dichter)
Die Kraft gehört der Gegenwart. Ihr zu vertrauen ist Liebe.
(© Milena A.L.)
An die Zukunft glauben und die kleinen und grossen Krisen des Lebens als vorübergehend ansehen, macht das Leben ein bisschen leichter.
(© Jo M. Wysser)
Lasst uns dem Leben trauen, weil diese Nacht das Licht bringen musste. Lasst uns dem Leben trauen, weil wir es nicht allein zu leben haben, sondern Gott es mit uns lebt.
(Alfred Delp, 1907-1945, deutscher Jesuit)
Gewinn der Zukunft wird sein, wo wir wieder Vertrauen in uns selbst gewinnen.
(© Res Lio)
JEDE GROSSE REISE BEGINNT MIT EINEM KLEINEN SCHRITT.
(Unbekannt)
Konzentriere nicht all deine ganze Kraft auf das Bekämpfen des Alten, sondern darauf, das Neue zu formen.
(Sokrates)
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Grundlagen, Neujahrstermine, Wissenswertes und Informatives.
Tiefgründige Gedanken, Texte, Gedichte und Sprüche zu den Themen Zuversicht und Hoffnung.
Schöne und kurze Sprüche für Neujahr, Lebensweisheiten und Zitate.
Im neuen Jahr wird alles anders..., schöne Zitate für den Start in ein neues Jahr.